Botox im OP – EVK Hamm setzt das bekannte Mittel bei Bauchwandbrüchen ein

Mit mehreren hundert speziellen Operationen im Jahr ist Chefarzt Prof. Dr. Christian Peiper einer der führenden Hernienchirurgen Deutschlands. Er erklärt: „Für die Patienten ist ein großer Bauchwandbruch eine große Belastung, die bis zur sozialen Isolation führen kann. Unbehandelt wird der Bruch immer größer. Auch Einklemmungen können auftreten. Eine alternative Behandlung zur Operation gibt es nicht. Das Verschließen dieser großen Hernien ist jedoch häufig problematisch, da sich die Muskulatur und die Bauchdecke an die heraustretenden Organe angepasst haben und so große Spannungen aufgebaut wurden.“

Eine neue Methode zur Erleichterung der Rekonstruktion der Bauchwand ist der Einsatz von Botulinumtoxin (Botox) einige Wochen vor der Operation, um die Bauchmuskulatur zu entspannen. Die Organe können leichter wieder an die richtige Stelle geschoben werden und die Bauchwand mit einem dafür vorgesehenen Netz gut verschlossen werden. Hernien-Experte Prof. Peiper: „Botox wirkt ungefähr drei Monate auf die Muskulatur entspannend; anschließend ziehen sich die Muskeln wieder zusammen und stabilisieren so die Schwachstelle in der Bauchwand – eine volle Belastung ist also wieder möglich.“

Mit dieser Methode sind jetzt auch Operationen bei Befunden möglich, die bislang keine Aussicht auf erfolgreiche Rekonstruktion hatten.

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