Am Dienstag ist der fünfjährige Mudasar aus Afghanistan stationär in der Kinderklinik des Evangelischen Krankenhauses Hamm (EVK) aufgenommen worden. Knapp eine Woche später konnte er bereits wieder entlassen werden. Mudasar war zwar noch nicht wieder ganz gesund, aber dank der Behandlung der Kinderchirurgen des EVKs auf dem besten Wege dahin.
Seit Februar lebt Mudasar im Friedensdorf International in Oberhausen. Das Friedensdorf holt Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinische Versorgung nach Deutschland, wo sie von einigen kooperierenden Krankenhäusern pro bono behandelt werden. Mudasars Diagnose lautete „chronische Knochenentzündung mit Fistelbildung am Schienbein“ und musste operativ therapiert werden.
Dazu erklärte sich Dr. Naim Farhat, Klinikdirektor der Klinik für Kinderchirurgie des EVKs, bereit: „Wir haben an der betroffenen Stelle von Mudasars Schienbein chirurgisch das entzündete und geschädigte Knochengewebe entfernt und Drainagen gelegt, die jetzt nach und nach im Friedensdorf gezogen werden können.“ Gemeinsam mit dem Friedensdorf wurde dieses Behandlungskonzept speziell für diese Kinder bei Knochenentzündungen entwickelt. Durch die kürzere stationäre Behandlungsdauer von drei bis vier Tagen kann das EVK pro Jahr nun mehr Kinder aus dem Friedensdorf behandeln als vorher.
In drei Monaten wird Mudasar zur Abschlussbehandlung im EVK vorstellig werden und kann nach einer erfolgreichen Therapie mit einem gesunden Bein und ohne Schmerzen wieder zurück zu seiner Familie nach Afghanistan.
In der akuten Coronaphase hat sich kein Krankenhaus finden lassen, das die Operation des Fünfjährigen durchführt. Die Kinderchirurgie des EVKs hat bereits in den vergangenen Jahren immer wieder Kinder aus dem Friedensdorf behandelt, sodass sich die Verantwortlichen an das EVK gewandt haben, wo die Operation unter Einhaltung strenger Hygieneregelungen durchgeführt werden konnte.
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Dr. Jeannie Fester und Mohammad Alkharabsheh freuen sich, dass Mudasar aus dem Krankenhaus entlassen werden kann.