Mammografie - auch in 3D

Für die betroffenen Frauen stellt das neue Mammografie-Gerät einen Quantensprung dar: "Giotto" - so heißt es tatsächlich - kann dreidimensionale Röntgenbilder der weiblichen Brust anfertigen. "Mit dem neuen Mammographie-Gerät erweitern wir unsere diagnostischen Möglichkeiten und können vor allem unseren stationären Patientinnen Mammographie-Aufnahmen in hervorragender Qualität und mit minimaler Strahlendosis ermöglichen." sagt Dr. Ann-Theres Bruland, Oberärztin des Institutes für Radiologie und
Neuroradiologie vom St. Marien-Hospital Hamm und Spezialistin für Mamma-Diagnostik. Seit Jahresbeginn stellt das St. Marien-Hospital die gesamte radiologische Versorgung des Gesundheitsverbundes mit dem EVK sicher. Das etwa 400.000 Euro teure Mammografiegerät ergänzt nun die Ausrüstung der hochmodernen Radiologie im EVK.

Giotto stellt Aufnahmen sowohl in gewohnter 2D-Technik als auch mittels moderner Schichtaufnahmen in Tomosynthese-Technik in 3D her. Für Dr. Bruland ist damit der wichtigste Vorteil: „Dieses Gerät bietet uns eine verbesserte Früherkennung und Nachsorge von Brustkrebs!“ Denn, so erläutert sie, die Standard-Mammographie in zwei Ebenen kann krankhafte Strukturen vor allem bei dichtem Brustgewebe durch Überlagerungen nicht immer sicher erkennbar machen. Diese Fehldiagnosen und eventuell notwendige Zusatzaufnahmen werden durch die Möglichkeit einer 3D-Darstellung der Brust in hoher Auflösung nun deutlich reduziert. "Wir können uns das Brustgewebe schichtweise anschauen. Die aktuelle Studienlage belegt eine deutliche Erhöhung der Krebsentdeckungsrate im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren. Gleichzeitig ist die Zahl von falsch-positiven Befunden rückläufig. Daher wollen wir unsere Patientinnen vor allem bei dichtem Brustgewebe, mit dieser Technik untersuchen."

Für die untersuchte Frau ist außerdem vorteilhaft, dass Giotto im Raum frei beweglich positioniert werden kann und hat sehr variable Einstellmöglichkeiten hat. „Patientinnen können auch vor dem Gerät sitzend untersucht werden – damit zum Beispiel barrierefrei für Rollstuhl-Fahrerinnen!“

Mit dem Giotto kann Dr. Bruland bei Verdacht auf eine bösartige Neubildung in der Brustdrüse gezielt eine Gewebeprobe entnehmen. „Dazu wird auf 0,5 mm präzise das Punktionsziel computergestützt markiert und der Punktionsweg vorgeplant.“ Das Besondere dabei ist, dass die Patientin zur Probeentnahme auch auf dem Bauch liegen kann. „Die Brust fällt durch eine Öffnung in der Liege, so dass der optimale Zugangsweg in 360 Grad flexibel planbar ist. Am Ende der Punktion bleibt nur eine kleine Einschnittsstelle, die wir lediglich mit Pflastern versorgen“, erläutert, Dr. Bruland.  

„Geräte wie diese stehen längst nicht überall – man muss weit fahren, um von dieser Medizininnovation profitieren zu können, wenn man nicht gerade in Hamm wohnt“, lacht Dr. Theodor Lutz, Leitender Oberarzt am St. Marien-Hospital und Standortleiter der Radiologie am EVK. „Die hervorragende Bildqualität, Ergonomie und große Flexibilität sind die hervorstechenden Merkmale des Gerätes – und für die Frauen ist ihr persönlicher Diagnostikvorteil immens!“

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