Abteilung für Hämatologie

Die Fachabteilung für Hämatologie befasst sich mit der Diagnostik und Therapie gutartiger als auch bösartiger Erkrankungen des Blutes.

Hierzu zählen beispielsweise die Diagnostik und Therapie einer Blutarmut (Anämie), einer Störung der Blutplättchen (Thrombozyten) aber auch seltener erblichen oder infektionsbedingten Bluterkrankungen wie Thalassämien oder Malaria.

Unklare Blutbildveränderungen bedürfen immer einer weiteren diagnostischen Abklärung. Diese kann über die hämatologisch-onkologische Ambulanz unserer Klinik eingeleitet werden. Hier kann ein entsprechender ambulanter Vorstellungstermin vereinbart werden. Das weitere diagnostische Vorgehen, beispielsweise die Einleitung einer komplexen Labordiagnostik oder die Durchführung endoskopischer Untersuchungen (Magen- und -Darmspiegelungen) zur Abklärung beispielsweise einer Blutarmut, werden hier durch einen unserer Ärzte veranlasst und koordiniert. So ist ein niederschwelliger Zugang zu teils hochkomplexen fachärztlichen Leistungen für unsere Patienten garantiert. Im Fall einer Vorstellung bitten wir den Patienten darum, eine hausärztliche Überweisung mitzubringen.

Bösartige Erkrankungen der weißen Blutkörperchen wie Leukämien, sogenannte Lymphome (Erkrankungen der Lymphknoten) oder auch das Multiple Myelom (eine Erkrankung der weißen Blutkörperchen, die mit einer abnorm erhöhten Produktion von speziellen Immuneiweißen  - sogenannten Immunglobulinen - einhergeht, und bei der es unter anderem zu einer dauerhaften Zerstörung der Knochenstruktur und Knochenbrüchen kommen kann) benötigen eine weitere hämatologische Diagnostik und Therapie. Zumeist werden diese Erkrankungen sehr erfolgreich mit einer Chemotherapie behandelt. Im Zuge des immer weiter voranschreitenden Erkenntnisgewinns der Medizin werden diese Therapien zusehends um sogenannte Immuntherapeutika ergänzt oder sogar durch diese ersetzt. Eine solche Immun- beziehungsweise kombinierte Immun-Chemo-Therapie hat den Vorteil, dass sich das körpereigene Immunsystem selbst gegen die bösartig entarteten Blutkrebszellen richtet und diese zerstört. Und das bei einer oftmals besseren Therapieverträglichkeit als bei einer alleinigen, sogenannten „klassischen“ Chemotherapie.

Eine weitere Säule in der Therapie von Blutkrebserkrankungen stellt die Stammzelltransplantation dar. Hierbei wird zwischen einer autologen und allogenen Stammzelltransplantation unterschieden. Bei einer autologen Stammzelltransplantation werden aus dem eigenen Blut des Patienten Stammzellen abgefiltert, welche ihm nach einer sehr hochdosierten Chemotherapie wieder zurückgegeben werden. Dieses Therapiekonzept macht man sich häufig bei Lymphomen und dem Multiplen Myelom zunutze. Bei einer allogenen Stammzelltransplantation werden dem Patienten Blutstammzellen eines anderen Menschen (beispielsweise eines Geschwisters aber auch eines fremden Menschen) übertragen. Dieses Konzept kommt bei Leukämien aber auch bei dem Multiplen Myelom zur Anwendung. Die allogene Stammzelltransplantation ist unter dem Schlagwort „Knochenmarktransplantation“ gemeinhin bekannt, wenngleich dieses hier heutzutage medizinisch nicht mehr ganz korrekt ist. Die Durchführung dieser Therapien erfolgt in unserer Abteilung für Stammzelltransplantation.