Eine Aphasie ist eine zentral bedingte Sprachstörung, bei der die Sprachproduktion (z. B. das Bilden von Lauten, die Grammtik, der Wortschatz) und das Sprachverständnis beeinträchtigt sein können. Meist ist auch das Lesen und Schreiben betroffen. Zusätzlich können noch weitere Funktionsausfälle wie Gedächtnisstörungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, Sehstörungen und Lähmungen an Armen und Beinen (meist halbseitig) hinzukommen.
Dysarthrien/Dysarthrophonien sind Sprechstörungen (im Gegensatz zu Sprachstörungen) denen eine Fehlfunktion der Motorik der am Sprachvorgang beteiligten Organe, z. B. Zunge, Lippen, Gaumensegel, zugrunde liegt. Zusätzlich können eine veränderte Lautbildung, eine undeutliche Aussprache, ein veränderter Stimmklang, eine eingeschränkte Sprechmelodie, eine veränderte Lautstärke und ein unveränderter Sprechrhythmus auftreten.
Sprachapraxien sind Störungen in der Planung der Sprechmotorik. Es besteht fast immer eine Kombination mit einer Aphasie (Sprechstörung). Leitsymptome sind: Auffälligkeiten in der Lautbildung, artikulatorische Suchbewegungen, deutliche Sprechanstrengung. Unwillkürliche Bewegungsmuster können besser realisiert werden als willkürliche Sprechleistungen.
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Stottern: Unter Stottern versteht man die Störungen des Redeflusses durch Wiederholen von Lauten, Silben oder Wörtern und/oder durch Blockaden. Verharren in der Artikulationsstellung und auffällige Bewegungen der Mimik und Körpermotorik (sogen. Mitbewegungen) können bei chronischem Stottern auftreten. Begleitsymptome sind z. B. Sprechangst, Vermeidungsverhalten, Körpermitbewegungen, Einschieben von Füllwörtern. Art und Ausmaß des Stotterns sind situationsabhängig und können großen Schwankungen unterworfen sein. Oft ist die gesamte Kommunikation beeinträchtigt. Stotterer leiden häufig unter ausgeprägtem Störungsbewusstsein.
Poltern ist geprägt von einer schnellen, überhasteten Sprechweise und undeutlichen Aussprache in Folge eines Missverhältnisses der motorischen Sprechfähigkeit zum Sprechtempo und häufiger Auslassung unbetonter Silben. Menschen, die poltern, haben in der Regel kein ausgeprägtes Störungsbewusstsein oder Leidensdruck.
Bei Störungen der Artikulation/Aussprachestörungen (Dyslalie) werden Laute bzw. Lautverbindungen
Bei Hörstörungen kommt es beinahe immer zu Störungen der Sprache und des Sprechens oder der Stimme. Die Leitsymptome sind:
Lippen-Kiefer-Gaumenspalten sind Fehlbildungen des Gesichts (Mund- und Nasenraum), deren Entstehung noch nicht endgültig geklärt ist. Sie können sich nachteilig auf die Sprachentwicklung des Kindes auswirken. Im interdisziplinären Team (Kieferchirurg, HNO-Arzt, Kieferorthopäde) muss die Behandlung frühzeitig beginnen. Schon im Alter von wenigen Wochen bzw. Monaten sollte das Kind einer Logopädin/einem Logopäden vorgestellt werden. (z. B. Elternberatung, Behandlung der evtl. gestörten Trink- und Kaufunktion, Schaffung der muskulären Voraussetzungen für die spätere Artikulation). Später sollen falsche Artikulationsmuster, die im Laufe der Zeit angeeignet worden sind, abgebaut und durch korrekte ersetzt werden.
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Von einer verzögerten Sprachentwicklung spricht man, wenn der Erwerb von sprachlichen Äußerungen zu spät oder sehr langsam bzw. unvollständig erfolgt. Symptome können sein:
Stimmstörungen bei Erwachsenen können organisch oder funktionell bedingt sein. Sie können durch Veränderungen im Stimmklang, in der Prosodie, in der Belastbarkeit gekennzeichnet sein.
Funktionelle Ursachen:
Organische Ursachen:
Die Patienten zeigen Symptome wie:
Laryngektomie bedeutet die operative Entfernung des Kehlkopfes bei ausgedehnten Tumoren. Die bedeutendste Veränderung ist die Stimmlosigkeit des Kehlkopflosen. Das Fehlen der Stimme erzeugt einen hohen Leidensdruck. Therapeutisch gesehen gibt es verschiedene Möglichkeiten einer Ersatzstimme: Oesophagusstimme („Rülpsstimme“), Elektrolarynx (elektr. Sprechhilfe) oder Shunt-Ventil.
Rhinophonie bedeutet Sprechen mit näselndem Stimmklang. Die Veränderung der Luftstromführung beeinträchtigt u. a. auch die Artikulation. Man unterscheidet:
Bei einer Myofunktionellen Störung liegt im Wesentlichen eine Fehlfunktion aller beteiligten Muskeln im Mundbereich vor (Wangen-Lippen-Zungenmuskulatur).
Die Leitsymptome können sein:
Folgende Ursachen können der Grund einer Myofunktionellen Störung sein:
Die Folgen einer Myofunktionellen Störung sind:
Durch Bewegungsabläufe während des Schluckens, drückt die Zunge in unphysiologischer Weise gegen die Zähne. Es kann zu Artikulationsstörungen kommen. Durch die „falsche Zungenhaltung“ kann es zu Fehlbildungen der Zischlaute s/sch kommen.